Entlastungsstraße Nordborchen: Mehr Abstand zur Bebauung gefordert.

Bei den Planungen zur Nordborchener Umgehungsstraße ist ein Mindestabstand von 500 Metern zur Wohnbebauung dringend einzuhalten. Außerdem fordern wir die Gemeinde auf, einen alternativen Streckenverlauf zu prüfen, der ab Paderborn kommend nicht später als an der Straße „Am Knocken“ abführt.

Die bislang bekannte Planung verläuft zumeist nicht einmal 200 Meter, teilweise sogar unter 100 Meter an der gesamten Wohnbebauung im Nordborchener Osten entlang. Sollte ein solcher Verlauf realisiert werden, würden weite Teile der Hauptwohngebiete ausgehend von der S-Kurve am Ortseingang, weiter in Richtung Bäumerweg, Schützenstraße, Wegelange, Kreuzricke, Hessenberg bis zur Bachstraße massiv belastet. Insgesamt bedeute dies dann keine Entlastung vom Verkehr, sondern nur eine Verlagerung, welche Nordborchen durch die Paderborner Straße und die östliche Umgehungsstraße komplett in die Lärm-Zange nimmt.

Umgehungsstraße „direkt hinter dem Gartenzaun“

Einerseits sollen Projekte wie die Windkraftplanung aus Sicht der Gemeinde zum Lärmschutz kilometerweit von der Wohnbebauung entfernt stattfinden. Andererseits soll eine Umgehungsstraße mitsamt ihrem Lärm und den Abgasen vieler Tausend Fahrzeuge am Tag und in der Nacht aber quasi direkt hinter dem Gartenzaun von hunderten Grundstücken herführen. Die betroffenen Wohngebiete sind dabei oftmals sogar selbst verkehrs­beruhigte Zonen. Dieses Ziel stünde dann im krassen Widerspruch zu den der Planung der Umgehungsstraße und wäre dann ad absurdum geführt. 

Schutzauftrag ernst nehmen

Unbedingt zu beachten sind bei der Trassenplanung auch Sicherheitsaspekte. Schließlich wohnen in den dortigen Bereichen viele kleine Kinder. Für die kommende Ratssitzung haben daher die Mitglieder unserer Fraktion Carsten Koch, Marcel Welsing und Astrid Lagers den Antrag gestellt, den gemeindlichen Schutzauftrag ernst zu nehmen und für die Planung 500 Meter Mindestabstand festzulegen. Ausreichend Fläche steht dazu grundsätzlich genug zur Verfügung. 

Mit unserem Antrag einer alternativen Trassenplanung wird erst eine sachliche Diskussion der Lärm- und Umweltauswirkungen möglich. In diesem Zusammenhang möchten wir auch an große Initiative gegen den Autoabhnlärm an der Autobahn A33 erinnern. Borchen hat es diesmal selbst in der Hand, sich die Lärm-Laus nicht selbst in den Pelz zu setzen“.

Entlastung des Sonnenecks

Es bietet sich außerdem an und gebürt sich, das vor Jahren seitens der Gemeinde geäußerte Versprechen aufzugreifen und zur Entlastung insbesondere des Sonnenecks einen Anschluss bereits am Ortseingang zu prüfen. Schon hierdurch ließen sich erste Schutzabstände zur Wohnbebauung realisieren. Letztlich dürfen nicht Kostenaspekte zur Leitlinie der Planung erhoben werden, sondern Lärm- und Sicherheitsaspekte. Denn Borchen wird mit einer solchen Trasse viele Jahrzehnte leben müssen.